Verminderter Blutdruck = Hypotonie:
arterieller Blutdruck unter 100/60 mmHg = Millimeter Quecksilbersäule
Symptome können sein:
- Blässe
- kalte Hände und Füße
- rasche Ermüdbarkeit
- Konzentrationsschwäche
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Tachykardie
- Kollapsneigung
- Synkopen = Kreislaufkollaps = eine plötzlich einsetzende, kurz andauernde Bewusstlosigkeit und Verlust der Haltungskontrolle
- häufig bei schlanken oder untergewichtigen Menschen im Teenager-Alter
Eine Minderversorgung des Gehirns mit sauerstoffreichem Blut durch Synkopen
⇒ führt häufig zu Stürzen und damit verbundenen Verletzungen.
Bluthochdruck = Hypertonie:
arterieller Blutdruck über 140/90 mmHg = Millimeter Quecksilbersäule
Symptome können sein:
- oft symptomlos oder nur uncharakteristische Beschwerden
- meist am Morgen auftretender Kopfschmerz
- Schwindel
- Übelkeit
- Nasenbluten (Epistaxis)
- Abgeschlagenheit
- Schlaflosigkeit
Bei stark erhöhtem Blutdruck:
- Luftnot (Dyspnoe) bei Belastung
- Angina pectoris (Brustenge, Herzschmerz)
- Sehstörungen
- auffällige Veränderungen des Durstgefühls
- Häufigkeit des Wasserlassens
- Schweißneigung
- Belastungsfähigkeit
Veränderung des Lebensstils:
für Patienten vor Beginn einer medikamentösen Therapie
für solche, die bereits behandelt werden
Zur dauerhaften Lebensstilveränderung kann der Besuch einer Herzschule sinnvoll sein (Allgemeinmaßnahmen).
- Beendigung des Rauchens erhöht die Wirksamkeit einiger antihypertensiver Medikamente z. B. Betablockern
- Reduzierung des Alkoholkonsums erhöht ebenfalls die Wirksamkeit der medikamentösen Therapie; maximale Alkoholmenge pro Tag 30 g bei Männern und 20 g bei Frauen; Blutdrucksenkung um 2–4 mm Hg möglich
- Gewichtsreduktion bei Übergewicht (Adipositas) mit oder ohne Ernährungsumstellung und Sport; Blutdrucksenkung um 5–20 mm Hg pro 10 kg möglich und beeinflusst Insulinresistenz, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfettwerte und Herzinsuffizienz positiv; Kombination mit anderen Allgemeinmaßnahmen erhöht dabei die Effekte, vermindert am Herzen deutlich die linksventrikuläre Muskelmasse (abnormale Gewebevergrößerung); Blutzucker sinkt deutlicher als der Blutdruck
- Regelmäßige körperliche Aktivität; Blutdrucksenkung um 4–9 mm Hg möglich, wenn mehrmals die Woche über mindestens 30 Minuten Sport getrieben wird, z. B. Schwimmen, Laufen und Wandern ohne große Kraftanstrengung wie etwa Gewichtheben
- Vermeidung von übermäßigem Konsum von Kochsalz; Reduktion des täglichen Konsums auf unter sechs Gramm, Blutdrucksenkung von bis zu 8 mm Hg möglich oder in Kombination mit anderen Maßnahmen noch mehr; Wirkung von blutdrucksenkenden Mitteln wird verstärkt; täglich 2,5 g weniger Kochsalz (1 g Natrium) bedeutet ein vermindertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um ein Viertel
- Ausreichende Aufnahme von Kalium = ausgewogenes Verhältnis von Natrium und Kalium; z. B. Obst und Gemüse mit Kaliumcitrat
- Vermehrter Konsum von Obst, Gemüse und Fisch sowie Reduktion von gesättigten Fettsäuren (Blutdrucksenkung von 8–14 mm Hg und Begrenzung des kardiovaskulären Gesamtrisikos möglich mit sekundären Pflanzenstoffen, insbesondere den Flavonoiden (Taxifolin) dadurch Hemmung der ROS-bildenden Enzyme, Hemmung der Thrombozytenfunktion, Hemmung der Leukozyten-Aktivierung, Bluthochdruck senkende und gefäßerweiternde Eigenschaften)
- Ausreichende Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren
Medikamentöse Behandlung:
- initial (anfänglich) als Monotherapie mit einem Wirkstoff
- bei nicht ausreichender Wirkung auch als Mehrfachkombination
Vorrangig und nach dem Lebensalter und den Begleiterkrankungen des Betroffenen:
- ¬ACE-Hemmer, aber vermindern die Synthese des blutdrucksteigernden Angiotensin II und damit die Aktivität des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems
- AT1-Antagonisten
- ¬Betablocker werden Substanzen aus der Gruppe der β1-selektiven Wirkstoffe eingesetzt. Die β1-Rezeptoren sind am Herz lokalisiert, über ihre Hemmung wird über die Abnahme der Auswurfleistung des Herzens der Blutdruck gesenkt.
- ¬Diuretika bevorzugt vom Thiazid-Typ, bewirken über eine vermehrte Flüssigkeitsausscheidung in der Niere eine Volumenverminderung im Gefäßsystem und in der Folge ein Absinken des Blutdrucks.
- ¬Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ vermindern den Gefäßtonus in den Arterien
¬Angiotensin-1-Rezeptor-Antagonisten setzen an einer anderen Stelle desselben Systems an, sie verhindern die Wirkung von Angiotensin II am Angiotensin-II-Rezeptor Subtyp 1 (AT1-Rezeptor). Sie sind teilweise besser verträglich als ACE-Hemmer.
Bei Schwangerschaft:
Auswahl der Medikamente zur Vermeidung einer Schädigung des ungeborene Kindes
¬Diese Wirkstoffgruppen sind hinsichtlich der Sterblichkeitssenkung als therapeutisch gleichwertig zu betrachten. Bezüglich der Auswirkungen auf die Gesamtzahl der Organkomplikationen (Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz) besteht jedoch eine heterogene = uneinheitliche Studiensituation.
Weitere medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten:
- Kaliumkanalöffner
- α1-Antagonisten
- α2-Agonisten
- Renininhibitoren
- NO-Donatoren
Datenbankverweise aus dem 21. Jahrhundert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arterielle_Hypotonie
http://de.wikipedia.org/wiki/Hypertonie
http://de.wikipedia.org/wiki/Arterielle_Hypertonie |